Die LEG hat am Donnerstag zu einer Informationsveranstaltung in die Mehrzweckhalle Grone eingeladen und ihre Sichtweise auf die astronomischen Nebenkostenforderungen ihren Mieter*innen dargestellt. Bei einer Hochglanzbegehung vor Ort durch ihre Immobilien für Politik und Verwaltung wurden zwei frisch sanierte Wohnungen und fertiggestellte Spielplätze präsentiert.
Dann bei der Mieter*innenversammlung ein ganzes anderes Bild: „Dutzende Auffälligkeiten wurden von Mieter*innen geschildert, die mit der Selbstdarstellung der LEG nichts gemein hatten. Nicht funktionierende Wasserleitungen, unzureichende Belüftungsmöglichkeiten und Schimmelbildung – das sind nur drei von diversen Beanstandungen, von denen Mieter*innen dutzendfach berichteten. Auf Kommentare zu Schimmel in Bestandswohnungen wurde darauf verwiesen, dass es einzig Schuld der Mieter*innen selbst sei und nichts mit der Bausubstanz zu tun habe. Die LEG meint, dass alles in Ordnung sei. Auch bei den Nebenkostenabrechnungen wird die eigene Verantwortung abgegeben und sogar ein von ihnen in Auftrag gegebenes Gutachten präsentiert, welches sie von jeglichen Handeln in der aktuellen Krise befreit. Statt die Mieter*innen rechtzeitig über die steigenden Preise zu informieren, gestand ein LEG-Vertreter ein, dass sie das Problem zu spät erkannt hätten“, kommentiert Fraktionsvorsitzender der Göttinger Linke Ratsfraktion Jost Leßmann die Veranstaltung.
Das kürzlich vergebene Versprechen in der Sondersitzung des Sozialausschuss gegenüber der Oberbürgemeisterin Broistedt, frühestens im April die Nachforderung in Rechnung zu stellen, gilt auch nicht mehr. LEG macht Nägel mit Köpfen und wird jetzt bereits die minimal korrigierten Rechnungen an ihre Mieter*innen versenden. Am Ende der Veranstaltung kritisierte Jost Leßmann die LEG scharf und stellte fest: „Die LEG steht in der Pflicht, Verantwortung zu übernehmen. Sie erzeugen lediglich Druck, damit die Stadt den Härtefallfonds aktiviert und das Thema mit den astronomischen Forderungen ein Ende findet – doch als Göttinger Linke werden wir dafür kämpfen, dass die LEG mit diesem Spiel nicht durchkommt. Der Härtefallfonds bleibt das letzte Mittel im Kampf gegen aggressive Immobilienkonzerne wie der LEG.“