Die GöLinke Ratsfraktion fordert zusammen mit allen anderen Fraktionen und Gruppen im Rat der Stadt Göttingen endlich klare Verhältnisse über die Zukunft des JTs.
Der Antrag zur Ratssitzung am 17.12. fordert die Verwaltung auf, dem Stadtrat in Absprache mit dem Jungen Theater eine Planungs- und Kostenskizze bis zur Sitzung des Bauausschusses am 24.02.22 vorzulegen.
In dieser soll dargestellt werden, in welchem Rahmen sich die Kosten für die Sanierung des Otfried-Müller-Hauses (OMH) bewegen müssten, damit das Junge Theater (JT) in seine vorige Spielstätte am Wochenmarktplatz zurückkehren kann. Das JT soll so, wie man das JT auch vor dem Auszug kannte, im sanierten OMH seinen Platz finden: Für eine Anzahl von Zuschauer*innen, mit dem Personal, Schauspieler*innen und Repertoire an Theaterstücken wie vorher.
Edgar Schu erläutert das Anliegen: „Das JT war Mitte der 1970er Jahre in das Otfried-Müller-Haus eingezogen. Es hatte in der gesamten Zeit bis zum Auszug in Hinblick auf viele neue gesetzliche Forderungen an Arbeitsbedingungen, Arbeitssicherheit, Brandschutz usw. Bestandsschutz. Irgendwann musste aber trotzdem die Entscheidung für die Sanierung fallen und die Stadt muss nun zeigen, wie viel ihr das Junge Theater wert ist. Wir sind froh, dass alle anderen Fraktionen sich unserem Antrag angeschlossen haben, das zeigt wie wichtig dieses Thema ist“, betont der Fraktionsvorsitzende der GöLinken.
Bereits 2017 beschlossen Bau- und Kulturausschuss der Stadt Göttingen gemeinsam die Sanierung des Otfried-Müller-Hauses für insgesamt 6 Mio. Euro. 3 Mio. Euro als Förderung aus Berlin sollten mit 3 Mio. Euro Eigenmitteln der Stadt ergänzt werden. Seitdem ist seitens der Verwaltung außer einigen Berichten nicht viel passiert. Am 22.6.21 gab es einen weiteren Bericht der Bauverwaltung im Kulturausschuss. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass man keinen Schritt mehr vorwärtsgekommen sei, weil verschiedene Aspekte sehr ineinander verstrickt und festgefahren seien und außerdem eine zu geringe Personaldecke der Verwaltung neue Fortschritte für die Planung erschwerte.
Mit dem Prüfauftrag an die Verwaltung soll die durch den sehr stark verzögerten Umzug zurück ins OMH für das JT immer schwierigere Situation zunächst ungeschönt in den Blick genommen werden. Auf diesem Weg könnte ebenso klar sichtbar werden, welche Veränderungen des Blickwinkels notwendig sind, um das Problem zu lösen.
„Die Kostensteigerung, auch durch die erhebliche Verzögerung der Sanierung, wird den Haushalt der Stadt vermutlich mehr belasten. Es muss aber ohnehin klar sein, dass die Stadt kein saniertes JT für nur 6 Mio. Euro bekommen kann.“, stellt Torsten Wucherpfennig, finanzpolitischer Sprecher der GöLinken, klar.